Patienteninformation
Schlafapnoe und Schnarchen
Was passiert bei der Schlafdiagnoseuntersuchung
und wie geht es danach weiter?
Was sind schlafbezogene Atemstörungen?
Schnarchen, in Kombination mit verminderter Atmung oder einem Aussetzen der Atmung (Apnoe) wird schlafbezogene Atemstörung genannt. Verursacht wird dies meist durch verengte oder verstopfte
Atemwege.
Ein Atemstillstand kann bis über eine Minute dauern und endet meist mit einem massiven Schnarchgeräusch. Dadurch wird der Schlafrythmus gestört, weshalb sich der Betroffene tagsüber immer müde und abgeschlagen fühlt.
Der durch Schlafapnoe verursachte Sauerstoffmangel kann weitere, schwere Erkrankungen nach sich ziehen; z.B. Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Schlaganfall, Depression oder sogar Impotenz.
Wann sollte ich mich untersuchen lassen?
- Sie fühlen sich morgens und den Tag über, auch bei ausreichend Schlaf, häufig müde und matt?
- Ihr Lebenspartner berichtet von Schnarchen und Atemaussetzern?
- Sie schlafen bei jeder Gelegenheit ein: im Wartezimmer beim Arzt, an der roten Ampel
oder bei einer monotonen Autobahnfahrt? - Der Selbsttest am Ende dieser Patienteninformation ergibt einen Wert von 7 oder mehr?
Lässt sich eine Frage mit „Ja“ beantworten, sollten Sie die
Symptome ernst nehmen und das Praxisteam ansprechen.
Was passiert bei der Untersuchung?
Sie erhalten in der Praxis einen Schlafrecorder. Dieser wird über die Nacht angelegt und überwacht einige Körperfunktionen wie zum Beispiel die Atmung und die Atemgeräusche, den Puls und den Sauerstoffgehalt im Blut, die Atembewegungen von Brust und Bauch sowie die Körperlage. Im Einzelfall wird auch ein EKG oder ein Schlafstadienprofil mit aufgezeichnet. Die Aufzeichnung erfolgt zuhause in Ihrem eigenen Bett und Ihrem vertrauten Umfeld. Dies hat den Vorteil, dass das Ergebnis nicht durch eine fremde Umgebung oder eine andere Verhaltensweise verfälscht wird.
Was ist mit den Kosten?
Ob die Kosten von der Kasse erbracht werden hängt von diversen Faktoren ab (Region / Facharzt / Zulassung). Fragen Sie einfach in der Praxis nach. Privatversicherte erhalten eine Privatliquidation, die in der Regel von den Versicherungen anerkannt werden.
Wann muss ich zusätzlich ins Schlaflabor?
Je nach Ergebnis der ambulanten Untersuchung kommt es vor, dass Sie zur Sicherung des Befundes
und zur Einstellung der Therapie eine Überweisung für das stationäre Schlaflabor bekommen. Dort
verbringen Sie dann zwei bis drei Nächte. Tagsüber werden Sie mit den Therapiemöglichkeiten und
den Geräten vertraut gemacht. Auch erhalten Sie weitergehende Informationen Rund um den Schlaf.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Bei obstrukivem Schlafapnoesyndrom (OSAS) ist die sogenannte nCPAP-Therpie (nasal continuous positive airway pressure) standard.
Der Betroffene erhält ein Beatmungsgerät mit Nasenmaske. Das Gerät sorgt dafür, dass der Atemweg durch ständigen Überdruck frei gehalten wird. Neben CPAP gibt es auch noch BiPAP und APAP. Diese werden jedoch seltener benötigt, beispielsweise bei zentraler Schlafapnoe.
Bei reinem Schnarchen, also ohne Schlafapnoe, kann eine operative Therapie, ebenso wie eine Unterkiefer-protrusionsschiene, in Frage kommen.
Bei einer Lageabhängigkeit, zum Beispiel nur in Rückenlage vorkommendes Schnarchen oder geringgradiges OSAS, kann eine Lagerungshilfe (Rücklageverhinderungsweste) das Mittel der Wahl sein.
Eine weitere Therapiemöglichkeit ist die Änderung der Lebensführung. Hierzu kann eine Raucherentwöhnung oder der Verzicht auf Alkohol gehören. Ebenso eine Reduktion des Körpergewichts und Einhaltung einer Schlafhygiene (Helligkeit, Lärmpegel und Temperatur im Schlafzimmer, regelmäßige Schlafzeiten, etc...).
Ihr Arzt berät Sie zu den für Sie in Frage kommenden Therapieansätzen.
Selbsttest
Fragebogen zur Tagesmüdigkeit
Die folgende Fragen beziehen sich auf Ihr normales Alltagsleben in der letzten Zeit: Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass Sie in einer der folgenden Situationen einnicken oder einschlafen würden, sich also nicht nur müde fühlen?
Auch wenn Sie in der letzten Zeit einige dieser Situationen nicht erlebt haben, versuchen Sie sich trotzdem vorzustellen, wie sich diese Situationen auf Sie ausgewirkt hätten.
Bildernachweis: Alle Bilder von Fotalia.com
© Benicce - Müde Fahrerin © DOC RABE Media - Titelbild © Alila Medical Images - Rachenschema © fotodo - Wortwolke
© Alexander Raths - Arztgespräch © Gerhard Seybert - Schlaflabor © BVDC - CPAP-Maske